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Aus dem Vorwort zur zweiten Auslage.
Aaß das Bedürfniß einer zweiten Auflage dieser Weltgeschichte
so bald cingetreten ist, freut mich vorzüglich darum, weil ich dadurch
Gelegenheit bekomme, den theuern Männern, welche dieses (zwischen
einem Compendium und einem Lesebuche die Mitte haltende) Lehrbuch
freundlich ausgenommen und empfohlen, zum Theil auch in den ihnen
untergebenen Schulen eingeführt haben, meinen herzlichen Dank da-
durch zu erkennen zu geben, daß ich mich nach Vermögen bemühte,
die Unvollkommenheiten der ersten Ausgabe, so weit ich sie bis jetzt
erkannt, für diese gegenwärtige Ausgabe zu heben.
Wenn demnach bemerkt werden sollte, daß da und dort Manches
genauer gefaßt oder näher bezeichnet, Manches ergänzt oder mehr
begründet worden ist, ohne doch der leichten Übersicht, die das Buch
der im ersten Vorwort angegebenen Unterrichtsstufe gewähren soll,
Eintrag zu thun: so mag daraus nicht nur die verehrte hohe Stimme,
die mir hiefür verschiedene Winke zu geben sich gütig herabließ, son-
dern auch Jeder, der bei der Wahl dieses Lehrbuchs über das ihm
darin im Allgemeinen Zusagende gerne die einzelnen Unvollkommen-
heiten übersah, meinen ernstbereiten Willen erkennen, mit dem ich
mich bemüht habe, diese Arbeit ihrer gewünschten Vervollkommnung
etwas näher zu bringen.
Was vielleicht auch künftig noch zu diesem Zwecke mag geschehen
können, wird von der fernern Aufnahme abhängen, deren das Buch
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
n
§. 7. Die Inder.
d L sch e 11 Mythologie, wie sie in der umfangreichen hei-
ligen Literatur der Inder niedergelegt ist. Denn diese umfaßt
außer den vier Veda's noch vierzehn Hauptabtheilungen, in
denen die Schriften über Wissenschaft und Kunst,
namentlich über Medicin, Naturkunde, Astronomie, Mathe-
matik (worin man den Indern das Zehnziffersystem und die
Algebra verdankt), über Kriegswesen, Technik, Grammatik,
Rechtswissenschaft, Philosophie, Musik und Dichtkunst (mit
ihren religiösen Epopäen), also das g e sa m m t e Wissen
der alten Inder enthalten ist. Aus diesen Schriften sind ganz
besonders hervorzuheben die Rechtsgesetze des Manu
(eines Enkels des Brahman), die noch in 12 Büchern vor-
handen sind. Denn nicht bloß aus jenen vier Veda's, sondern
auch aus diesen Manu's-Gesetzen und ihren mythischen Lehren
entwickelte sich eigentlich die ganze indische Bildung mit ihren
reichen Dichtungen, deren auch die spätere profane
Literatur eine große Menge, namentlich in dramatischer
Hinsicht, aufzuweisen hat. Vorzüglich durch die Mitwirkung
dieser Dichtungen, so wie auch überhaupt durch die Aus-
breitung.der Sünde in der sich selbst überlassenen Heiden-
natur, ist die früherhin der Wahrheit einigermaßen näher ge-
standenc Brahmarcligion allmählig bis zu dem verzerrtesten,
übentheucrlichstcn Götzendienst heruntergesunken, wie er uns
noch daselbst vor Augen liegt.
Das religiös-bürgerliche Leben des Inders ruhte,
wie das des Zendvolks, ganz aus astronomischer und astro-
logischer Grundlage, und mit der Sterndeutung insbesondere
war das O r a k e l w e se n verbunden, dessen man sich in
allen Priesterstaaten bediente, um alles dasjenige zu bestimmen,
was nicht durch die heiligen Gesetze vorgesehen war.
Die Staatsverfassung war auf die vierfache
Kasteneinrichtung gegründet. Die Priester, Brahmana's
oder Br am inen (Abkömmlinge von Brahma) genannt,
machten den herrschenden Stand aus, waren die alleinigen
Erklärer der heiligen Schriften und hielten die drei übrigen
Kasten in der strengsten Abhängigkeit. Sie wußten ihre Un-
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TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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§. 35. Die Perserkriege.
85
die wichtigsten sind) und der Philosophen Pythagoras
(Stifters der in Großgriechenland oder Unteritalien bis zum
Jahre 504 blühenden, durch ihre religiös-politische Richtung
bedeutsamen pythagoräischen Schule) , Lenophanes u. a.
bezeichnet werden kann.
Als aber die Pisistratiden in Athen anfiengen, sich willkühr-
liche Handlungen zu erlauben, bildete sich eine geheime Ver-
schwörung gegen sie, in welcher Hipparchus von Har -
m o d i u s und A r i st o g it o n, die von ihm schwer gekränkt
worden waren, bei einem öffentlichen Festaufzuge ermordet
wurde.
Weil aber Hippias nun aus Mißtrauen die strengste Ge-
waltherrschaft übte, rief die Adelspartei die Spartaner zu
Hülfe, welche ein Heer sendeten, mit dessen Beistand sämmtliche
Pisistratiden vertrieben wurden (510 v. Chr.).
In dem sich hierauf wieder erneuernden Streite zwischen
den adeligen Grundbesitzern und den Geldbesitzern erlitt die
Verfassung Athen's manche Änderungen, durch welche die
Kraft des Adels immer mehr gebrochen, und> das Unabhängig-
keitsstreben der Athener so gesteigert wurde, daß Sparta, als
die Beschützerin aristokratischer Verfassungen und als das
mächtige Haupt des peloponnesischen Staatenbundes, immer
deutlicher erkannte, welch' eine gefährliche Nebenbuhlerin es
an dem demokratischen Athen haben würde.
2 Griechenlands mittlere Zeit.
1. Die Perserkriege.
1. Der Aufstand der Ionier.
^ald erregte das Aufstreben der Athener die Eifersucht
der Spartaner, so daß sie darauf dachten, den Hippias mit
Gewalt wieder einzusetzen. Allein die Bundesgenossen verwei-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
lui- ' §. 41. Griechenlands Abspannung.
Theben, das nur in Epaminondas groß war, kannte
bloß die Genüsse niedriger Schwelgerei; Sparta hatte
mit der Änderung seiner alten Einrichtungen allen sittlichen
Halt verloren, und Üppigkeit, Habsucht, Geldstolz, Be-
drückung der Armen war in ihm herrschend geworden;
Athen, obwohl durch seine geistige Bildung in Kunst,
Philosophie und Beredtsamkeit noch immer weit über alle
hervorragend, vermochte doch weder aus den Lehrspstemen
seiner Philosophen, eines Plato, Aristoteles re., noch
aus den Anschauungen der Werke seiner Künstler, eines
Praxiteles, Z e u r i s n\, noch aus den Darstellungen
seiner Redner, eines Isokrates, Demosthenes re.—
jene höhere Kraft zu ziehen, die zur Abwehr
eines durch Genußsucht, Habsucht und Herrsch-
sucht herbeigeführten Verfalls nöthig gewesen
w ä r c.
Was jedoch von den Bestrebungen jener edlen Geister
übrig blieb, sollte noch späten Zeiten zur Hebung ihrer
sittlichen und geistigen Bildung dienen. Vor allen sind cs
(der ideale) Plato und (der kritische) Aristoteles, die
als die zwei höchsten, obgleich sich entgegengesetzten, nichts
desto weniger aber gleich nothwendigen und gleich werthvollcn
geistigen Größen der alten (heidnischen) Welt dastehen, über
die hinauszukommen ihr zwar nicht vergönnt war, um die
sich aber alles Suchen nach Wahrheit auf dem Wege bloß
menschlicher Forschung ewig bewegen wird. Ja, von
Pl at o muß anerkannt werden, daß nicht nur seine religiöse
Ansicht von Gottes Daseyn, Wesen, Namen, Eigenschaften
und Werken d e m E h r i st e n t h u in auffallend nahe
st e h t, sondern auch daß seine Moral in Betreff der Lehren
vom Wesen und Werth der Seele, von der Natur und Wir-
kung der Sünde, von dem Zusammenhang zwischen Unglauben
und Unsittlichkeit, von dem Adel und der Beschaffenheit der
Tugend und von der Fortdauer und Vergeltung nach dem
Tode nicht selten auf eine überraschende Weise mit der christ-
lichen Sittenlehre übereinstimmt. Dazu kommt bei ihm noch,
daß er nirgends sagt, er habe diese Überzeugungen rein aus
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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§. 76. Die pyrenäische Halbinsel.
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Franken am Ebro und gegen die westgothischen Bewohner der
asturischen und biscayischen Gebirge und gegen Empörungen
im Innern zu kämpfen hatte.
Im 10. Jahrhundert gelangte dieses Chalifat durch Ab-
derrahman ih (912—961) zur höchsten Macht. Zwar
bekam dieser schwere Kämpfe mit den Christen; aber die
Tapferkeit, mit der er sie bestand und durch die er sich auch
ganz Mauritanien in Nordafrika unterwarf, so wie der
Glanz seines Hofes, und die Blüthe, zu der er und sein
Sohn die arabische Kunst und Wissenschaft em-
porhob , erhielt die allgemeine Bewunderung jener Zeit, so
daß selbst viele Christen aus verschiedenen Ländern Europa's
nach Cordova giengen, um sich dort Kenntnisse zu holen.
Der unausgesetzte Andrang der Christen, so wie der Ab-
fall arabischer Statthalter, welche eigene Reiche (z. B. in
Sevilla, Toledo, Saragossa, Granada re.) gründeten, brach-
ten das Chalifat in Verfall. Schon im 8. Jahrhundert hatte
sich aus Asturien und einem Theile von Galicien unter
Alfons I wieder ein christlicher Staat entwickelt, der
sich im 9. Jahrhundert erweiterte, und im Anfang des Io. Jahr-
hunderts unter Garcias (910) den Namen Königreich
Leon erhielt, das zwar nachher eine Zeit lang dem Chalifen
zinspflichtig, aber im Anfang des 11. Jahrhunderts unter
Alfons V wieder selbstständig wurde, mit Ausnahme der Graf-
schaft Castilien, die sich losgerissen hatte.
Anderseits giengen aus der von Karl dem Großen er-
oberten spanischen Mark im 9. Jahrhundert andere christliche
Staaten hervor, darunter das Königreich Navarra,
mit welchem Sancho der Große (1003—1035) im An-
fänge des 11. Jahrhunderts durch eine Heirath Castilien ver-
einigte. Bei seinem Tode theilte er das Reich unter seine
Söhne: ein Sohn erhielt Navarra (mit Biscaya rc.), das
im 13. Jahrhundert durch eine Vermählung an Frankreich
kam, im 14. Jahrhundert aber wieder ein eigenes Reich
wurde; — ein anderer Sohn erhielt Aragonien als König-
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TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Toledo Alfons_I Garcias Leon Alfons_V Karl_dem_Großen Karl Biscaya
I
§. 85.
>
234 §. 85, Die letzten Zeiten des Chalifats.
■ '
9. D i e letzten Zeiten des Chalifats; das
M o n g o l c n r e i ch.
1. ¿Jie Auflösung des grosen Chalifats im Mor-
geulande (s. §. °68), welche schon Harun al Naschid's
Theilung desselben unter seine Söhne vorbereitet hatte,
wurde durch den Abfall der Statthalter, die oft aus der
gegen die Mitte des 9. Jahrhunderts errichteten türkischen
Leibwache der Chalifen Hervorgiengen, so wie durch die vie-
len mohammedanischen Secten und die daraus entstehenden
Empörungen befördert. — Von den zahlreichen neuen Herr-
schaften, die daraus emporkamen, wurden besonders fol-
gende wichtig:
3. Das von einem türkischen Stamme 1040 in Ostper-
sien gegründete und sich bis nach Syrien hin erstreckende
Reich der Seldschuckcn, welches Schah Malck gegen
das Ende des 11. Jahrhunderts bis an die chinesische Gränze
erweiterte, das aber schon nach seinem Tode in mehrere
Reiche zerfiel, worunter das Reich der Chowaresmier
um 1200 sich bis Indien ausdehnte;
b. das f a t i m i d i s ch e C h a l i f a t von Ägypten, un-
ter welchem auch Palästina und Syrien standen, bis ihm
diese zwei Länder in der letzten Hälfte des 12. Jahrhun-
derts von den Seldschucken entrissen wurden.
Die Liebe der Araber zur Dichtkunst und ihre Geschick-
lichkeit in der Mathematik und' Mechanik, sowie in der Na-
tur- und Arzneikunde, haben auf die europäische Bildung im
Mittelalter einen bedeutenden Einfluß geübt.
2. Am Ende des 12. Jahrhunderts erhob sich unter
den tartarischen und mongolischen Horden Temudschin
als Oberhaupt, und wurde von den übrigen Häuptlingen
1206 als Dschingischan, d. i. allgemeiner Chan, ancr-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
160 §. 61. Das Harren der Völker.
Nur das Volk der Juden bewahrte noch die Er-
ke nntniß Gottes, und wenn gleich seine geistlichen Führer
ihm die Quelle dieser Erkenntniß vielfach durch Menschen-
satzungen verbaut hatten, so war diese doch Dem, der un-
mittelbar aus ihr schöpfen wollte, nicht verschlossen; ja die
heiligen Schriften dieses Volkes waren in der schon er-
wähnten Übersetzung derselben in die griechische Weltsprache
bereits auch den Heiden zugänglich: und da Juden in
allen Ländern deö griechischen Weltreichs angesiedelt waren
und auch in der Fremde streng an ihrem Gesetze hielten, so
war ihre Lehre von Einem Gotte nicht unbekannt, und nicht
selten flüchteten Solche, denen ihre heidnischen Götter weder
Trost noch Hülfe gewährten, heilsbegierig in das ihnen nahe
gebrachte Heiligthum Israels.
Ja selbst unter der größern Masse der Heiden desmorgen-
und Abendlandes regte sich unbewußt das Verlangen nach
Erlösung und Erneurung, und für die Nachsinnenden
deuteten sibpllinische Sprüche und prophetische Zahl-
angaben, deßgleichen unbewußte Seherblicke ihrer Dich-
ter und Weisen auf den Ablauf eines Weltalters und den
Anfang einer neuen Weltrechnung, die mit einem großen
Könige beginnen werde, der aus dem Orient kom-
men solle, und den anerkennen müsse, wer da
wünsche, daß es ihm wohlgehe; — Andeutungen freilich,
welche die, für die gesetzlichen Weltherren sich haltenden Römer
in ihrem blinden Sinne auf nichts anderes, als auf ihren
Cäsar zu beziehen wußten. Hatte doch selbst ihr vornehmster
Sänger (Virgil) noch kurz vorher (36 v. Ehr.) ein Gedicht
zu verfassen sich getrieben gefühlt, das nachher in christlichen
Jahrhunderten den Kirchenvätern als eine Weissagung auf
den Heiland der Welt gelten konnte, wiewohl sich der heid-
nische Dichter unter dem Gebilde seiner Begeisterung nur ein
bestimmtes vornehmes Menschenkind gedacht hatte, unter wel-
chem und durch welches die goldene Zeit herbeikommen
werde: wie denn die Hoffnung und- Verheißung der Erlösung
und Welterneurung durch einen Mittler so alt als die Welt,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]